Liebe Gengo-Community,
Eine Frage an die Kollegen, die schon länger bei Gengo sind. Ich bin noch nicht lange hier, aber ziemlich enttäuscht von dem geringen Arbeitsvolumen (Englisch -> Deutsch). Ist das immer so? Oder ist das eine neuere Entwicklung, die vielleicht auch wieder vorbeigeht?
Aufträge scheinen innerhalb von Sekunden aufgegriffen zu werden. In den paar Monaten, die ich jetzt dabei bin, habe ich es geschafft drei lausige Sätze zu übersetzen.
Oder bin ich einfach zu langsam??
LG
Margot
6 comments
Hi Margot,
die aktuelle Flaute ist denke ich auf die allgemeine Situation zurückzuführen. Letztes Jahr gab es gefühlt deutlich mehr Aufträge, ich habe aber keine Statistik, auf die ich mich stützen könnte und bin auch erst seit 2019 hier tätig. Du musst auch bedenken, dass zum Stand Ende April mehr als 1700 Übersetzer in Deutschland bei Gengo registriert waren (die meisten davon mutmaßlich im Sprachpaar EN→DE aktiv), mittlerweile dürften es wohl noch ein paar mehr sein. Beim aktuell geringen Auftragsvolumen sind die Jobs folglich schnell vergriffen.
LG
Cornelius
Liebe Leute,
einen ähnlichen Post wollte ich vor lauter Frust auch schon schreiben. Auch ich finde das ständige Lauern auf Jobs auf Dauer ziemlich nervenaufreibend und habe schon des Öfteren überlegt, Gengo auf Eis zu legen, um nicht diese ständige Enttäuschung erleben zu müssen, insbesondere, wenn es erst so aussieht, als sei der Job noch da. Wahrscheinlich trennt sich so "die Spreu vom Weizen" - einige haben es satt und geben auf und am Ende bleiben nur die Geduldigen. Mal sehen, ob ich dazu gehören werde ...
Sehr enttäuschend fand ich auch, bereits 3-mal eine E-Mail-Einladung für größere Offline-Projekte bekommen zu haben und dann in dem entsprechenden Menü nichts zu finden. Einmal war das 3 Minuten nach Erhalt der E-Mail. Da habe ich mich schon gefragt, ob ein technisches Problem besteht. Scheint aber nicht so zu sein, ich habe den Support gefragt.
Dass du zu langsam bist, Margot, glaube ich nicht unbedingt. Ja, man muss sehr schnell sein und aufpassen, dass man keinen Haushaltsunfall baut, wenn der RSS-Feed anschlägt und man gerade nicht direkt am Computer sitzt. Man muss aber auch Glück haben, dass der Feed gerade scannt, wenn ein Job eingestellt wird. Die Feeds anderer scannen vielleicht zeitversetzt, es hängt also viel vom Zufall ab.
Ich habe zeitweise Jobs bekommen, die vorher schon von 3 oder 4 Übersetzern abgelehnt worden waren. Obwohl ich in der Zeit am Computer saß, hatte ich diesen Job vorher nie zu Gesicht bekommen. Da habe ich mich dann zeitweise auch ganz paranoid gefragt, ob ich irgendwie hinten auf einer heimlichen Rangliste stehe ;-)
LG
Heike
Danke, Leute :)
wie deprimierend. Ich hatte wirklich gehofft nur zu langsam zu sein. Ich verstehe nicht, dass Gengo soviele Leute anwirbt wenn eh schon nicht genug Arbeit da ist. Aber gut, ich denke da werde ich wohl zum 'Spreu' gehören und aufhören den RSS Feed ständig im Auge zu behalten.
Heike, vielleicht gibt es tatsächlich Ranglisten. Ich habe vor kurzem einen Auftrag gesehen, der an einen ganz bestimmten Übersetzer adressiert war. Trotzdem ist der Auftrag irgendwie im allgemeinen Feed gelandet. Ich vermute das war nur ein Versehen, aber offenbar können Aufträge auch an einzelne Übersetzer vergeben werden. Das würde dann auch die Zahl in der täglichen email von Gengo erklären. Z.B. heute: "In the past seven days, there have been 601 available collections in your language pair'... 601!! Sehr witzig...
Möglich ist das, Margot. Ich verstehe Gengo aber trotz allen Frustes durchaus. Das System von Gengo hat viele Vorteile sowohl für Kunden als auch für Übersetzer. Wenn man als Übersetzer arbeiten möchte, ist es sehr schwierig, so gut zu werden, dass man tatsächlich später einen vernünftigen Preis verlangen kann, von dem man ordentlich leben kann. Es gibt ja viele Diskussionen unter Übersetzern in Foren, dass man sich nicht unter Wert verkaufen soll. Den Wert muss man sich durch Praxis allerdings erst einmal erarbeiten! Gengo ist eine der wenigen Firmen, die einem diese Chance gibt, nämlich klein anzufangen und das Können, aber vielleicht auch einfach das Selbstbewusstsein aufzubauen, dass man es kann. Der Preis dafür ist unser hier aktuell diskutiertes Problem, nämlich das stressige Lauern auf Jobs und der ständige Ärger, wenn es wieder nicht geklappt hat. Das ganze Prinzip von Gengo basiert auf diesem System. Es ist möglich, Jobs zu bekommen, ich habe aber dafür beispielsweise auch schon bis morgens um 3 und einmal sogar (da musste ich dann allerdings wenigstens am nächsten Tag nicht zur Arbeit) bis 5 Uhr gearbeitet. Das waren dann Jobs, die kein anderer haben wollte und irgendwann nach Mitternacht im Feed auftauchten. Ich glaube aber nicht, dass ich das immer so durchziehen kann, es ist schon sehr anstrengend. Man muss extrem motiviert sein.
Was die vielen Übersetzer angeht: Soweit ich weiß, gab es aus irgendeinem Grund mal eine Phase, in der einige Jobs nicht mehr bearbeitet wurden. Außerdem winkte ein großes Projekt, was sich bis jetzt wohl nicht verwirklicht hat. Ich verstehe, dass Gengo einen großen Pool von idealerweise schon bewährten Übersetzern braucht, wenn sich kurzfristig ein großes Projekt verwirklicht.
Hallo Margot, ich bin seit 2016 dabei und es gab tatsächlich schon mal Zeiten mit mehr Aufträgen, aber volle Auslastung wird man mit Gengo nicht erreichen, und das wäre auch gar nicht sinnvoll. Andererseits kann ich, wenn ich den ganzen Tag am Computer sitze, schon zwei bis drei Aufträge erwischen. Hast du einen RSS-Reader, mit dem du sofort alarmiert wirst (ich nehme Feed Notifier)? Das mit dem sekundenschnellen Zuschnappen stimmt, wer sich noch Zeit zum Durchatmen nimmt, hat verloren.
Was langfristig am meisten bringt, ist das Erreichen des Status "preferred translator" bei bestimmten Endkunden. Die Aufträge dieser Kunden werden dann immer zuerst ihren bevorzugten Übersetzern angeboten, da hat man also einen gewissen Vorsprung (aber keine Garantie).
Hallo allerseits,
interessanterweise hat ja Gengo etliche ähnlich funktionierende Wettbewerber, die sich jeweils im Detail unterscheiden, aber doch alle mehr oder weniger ähnliche Vor- und Nachteile haben, z. B. das Verhältnis von Auftragsvolumen zur Anzahl Übersetzer, die nicht immer optimale Fairness des Systems der Qualitätskotrolle und die relativ bescheidene Bezahlung. Es wäre wohl etwas unpassend, die hier im Einzelnen aufzuzählen, aber mit etwas Recherche und Geduld kann man sich durchaus auch als Anfänger bei mehreren gleichzeitig anmelden und dann eben jeweils zuschlagen, wenn mal ein Job autaucht. Gengo ist sich vollkommen bewusst, dass diese Seite für kaum jemanden eine Vollzeitbeschäftigung ist, wie ja z. B. auch in dieser Nachricht angedeutet wird, die immer kommt wenn keine Collections available sind. Selbst wenn man bei mehreren dieser Seiten gleichzeitig ist, ist man alleine dadurch aber noch lange nicht ausgelastet....